Wo Schmetterlinge fliegen und der Krake blubbert

ROTENBURG. Ein Krake blubbert durchs Bad, bunte Fische schwimmen im Schwarm, Schmetterlinge flattern in den schönsten Farben umher – Szenen, die sich an den Wänden der Badezimmer im Haus für Kinder in der Wittorfer Straße in Rotenburg abspielen. Allerhand zu schauen und zu staunen gibt es also für die Lütten.

Christina Völker ist Diplom-Kunsttherapeutin und freie Künstlerin. Ihren Abschluss absolvierte sie 2005 in Ottersberg. Sie ist Malerin und stellt seit etwa zehn Jahren regelmäßig aus. 2013 gewann sie sogar den Verdener Kunstpreis. Seit 2006 ist sie zudem bei der Lebenshilfe Rotenburg-Verden beschäftigt. Zunächst als Honorarkraft (für künstlerische Angebote) bei Blume und Co in Kirchlinteln, zwei Jahre später kam die Werkstatt in Dauelsen dazu. Seit 2010 ist sie zusätzlich noch im Bereich Kinder und Familie tätig und kümmert sich im kunsttherapeutischen Bereich um die Förderung der Kinder in den heilpädagogischen Kleingruppen. Christina Völker hat die Bäder vor Kurzem kreativ gestaltet und so für den nötigen Pep an den Badezimmerwänden gesorgt. Passend zu den Namen der Gruppen im Haus für Kinder wurden die Motive gewählt. Klar, dass sich die Kinder das Ergebnis genau anschauten.

Die Anregung für die Umgestaltung kam durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Haus für Kinder. Die Einrichtungsleitung gab das Okay, Christina Völker entwickelte ein Konzept. „Ich habe die Gruppennamen – Fische und Schmetterlinge – aufgegriffen und die Bäder passend gestaltet", erklärt sie. Zunächst wurden sie in einer neuen Farbe gestrichen: Türkis für die Fische und Gelb für die Schmetterlinge. „Dann habe ich Druckstöcke in Form von Meeresbewohnern und Faltern angefertigt und die Grundformen auf die Wand gedruckt. So entstanden die ersten Fischschwärme und die Schmetterlinge. Später wurde jedes der Tiere sorgfältig und individuell bemalt. Das habe ich an einem Wochenende gestaltet."

Am Tag vor dem besagten Wochenende war Christina Völker bei der Schmetterlings-Gruppe zu Gast und erzählte, „dass ich beim morgendlichen Hundespaziergang ganz viele Schmetterlinge auf der Wiese getroffen hätte. Diese hätte ich sehr herzlich eingeladen, einmal bei uns vorbeizufliegen und sich eventuell bei uns im Bad ein neues Zuhause zu suchen“, berichtet sie. „Ich habe mich dann mit den Kindern für den folgenden Montag verabredet. Wir wollten schauen, ob die Falter der Einladung gefolgt sind. Das war ein schöner Moment, als die Mädchen und Jungen staunend im Bad standen und die Schmetterlinge waren tatsächlich da." Ein blindes Kind bekam die Druckstöcke zum Fühlen in die Hand, um die Formen zu erfassen.

(Text und Foto: Lebenshilfe Rotenburg-Verden/Woyke)

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