Marco Schwandt
Teamleitung Job-Coach
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Berufliche Rehabilitation psychisch kranker Menschen
Niedrigschwelliges Angebot schafft neue Perspektiven für Menschen mit Beeinträchtigung
Arbeit ist nicht nur als lästige Pflicht, sondern vor allem auch als Recht eines jeden Menschen zu verstehen. Die Teilhabe am Arbeitsleben schafft einen geregelten Tagesablauf, strukturiert den Tag und stärkt das Selbstwertgefühl. Darüber hinaus sorgt sie für regelmäßigen Sozialkontakt.
Das Zuverdienst-Angebot stellt eine Leistung zur Teilhabe am Arbeitsleben dar und richtet sich an Menschen mit psychischen Krankheiten, die nicht, noch nicht oder nicht wieder in der Lage sind, eines der bestehenden Werkstattangebote zu nutzen. Zuverdienst ist ein niedrigschwelliges Angebot zur beruflichen Rehabilitation psychisch erkrankter Menschen und schafft neue Perspektiven.
Zuverdienst – ein Angebot für Menschen mit seelischer Beeinträchtigung
Um eine Beschäftigung in einer Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) zu finden, müssen Menschen mit Beeinträchtigung mindestens 20 Stunden in der Woche arbeiten und an arbeitsbegleitenden Maßnahmen teilnehmen. Das gilt auch für Menschen mit psychischen bzw. seelischen Krankheiten. Das Zuverdienst-Angebot richtet sich an seelisch wesentlich beeinträchtigte Menschen, die dazu noch nicht in der Lage sind. Im Rahmen des Zuverdiensts arbeiten sie mindestens zehn Stunden in der Woche, aber nicht mehr als 15.
Zuverdienst als Chance – berufliche Reha
Insbesondere Menschen mit wesentlichen seelischen bzw. psychischen Störungen brauchen eine Struktur, um in einen geregelten Tagesablauf (zurück-) finden zu können. Die regelmäßige Teilhabe am Arbeitsleben befreit aus der Isolation und kann wichtige Impulse zur Verbesserung der psychischen Situation geben. Primäres Ziel ist es, Menschen mit seelischen Krankheiten eine Möglichkeit zu geben, sich zu erproben und einer geregelten Beschäftigung nachzugehen. Selbstverständlich kann der Zuverdienst aber auch ein Sprungbrett sein. Der Wechsel in den Berufsbildungsbereich der Wümme-Aller-Werkstätten sowie in einen externen Partnerbetrieb ist jederzeit möglich.
Arbeitsorte und Arbeitsgruppen – vielfältige Möglichkeiten zur Rehabilitation
Je nach Fähigkeiten und Neigungen gibt es im Rahmen des Zuverdienst-Angebots eine Vielzahl von Möglichkeiten. Rund 50 Betriebe in den Landkreisen Rotenburg, Verden und die Stadt Bremen beteiligen sich bereits an diesem Angebot. Ob Kfz-Werkstatt, Supermarkt, landwirtschaftlicher Betrieb oder Aufgaben in der Altenpflege oder Hauswirtschaft: Es gibt Angebote zur beruflichen Reha aus allen Branchen, sodass für jeden das passende Angebot dabei ist.
Sozialpsychiatrischer Dienst, Jobcoaching, Arbeitsbeginn – der Ablauf
Das Zuverdienst-Angebot richtet sich an seelisch wesentlich beeinträchtigte Menschen. Im ersten Schritt stellt der sozialpsychiatrische Dienst fest, ob Anspruch auf Eingliederungshilfe besteht. Anschließend setzen sich die Kundinnen und Kunden mit unserem Mitarbeiter zusammen und erörtern die verschiedenen Möglichkeiten. Der Job-Coach ermittelt dabei, wo Interessen und Stärken liegen und überlegt gemeinsam mit dem Kunden / mit der Kundin, welche Betriebe infrage kommen könnten. Anschließend begleitet der zuständige Jobcoach die Kunden / die Kundinnen zu den Vorstellungsgesprächen und auch während der Arbeit im Betrieb findet regelmäßige Begleitung statt.
Win-win-Situation: Zuverdienst schafft Vorteile auf allen Seiten
Mit dem Zuverdienst bietet die Lebenshilfe Rotenburg-Verden Menschen mit psychischen Krankheiten eine Perspektive. Mit der neuen Aufgabe gewinnen sie Sozialkontakte, ein höheres Selbstwertgefühl und stellen womöglich eine wichtige Weiche auf dem Weg ins Berufsleben. Als kleinen Motivationsanreiz erhalten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen eine finanzielle Anerkennung in Höhe von einem Euro je Stunde. Und auch die Unternehmen profitieren: Betriebe, die sich am Zuverdienst-Angebot beteiligen, gewinnen motivierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.
Kontakt
Große Straße 28-30, 27356 Rotenburg/W., Tel: 0163/7736565
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