Ich bestimme über mich selbst!

„Echt mein Recht“ läuft noch bis Ende Oktober im Rotenburger Rathaus

ROTENBURG. Welche Rechte habe ich eigentlich? Zum Beispiel im Alltag, aber auch bei der Arbeit oder in meiner Wohnung? Was darf ich – und was darf ich nicht? Und wie steht es um Liebe und sexuelle Selbstbestimmung? Und was mache ich, wenn mich jemand bedrängt? Nur einige der Fragen, um die es bei „Echt mein Recht!“ geht. Genau so lautet der Titel einer Wanderausstellung, die noch bis Monatsende an prominenter Stelle in Rotenburg zu sehen ist – nämlich im Ratssaal (Große Straße 1). Die Wanderausstellung insbesondere für Menschen mit Lern-Schwierigkeiten dreht sich rund um die Themen Selbstbestimmung sowie ebenfalls um Schutz vor sexualisierter Gewalt.

Collagen-Foto rechts oben: Das Experten-Team Thomas Amling, Uwe Bellmann und Helga Früchtenicht (vorne von rechts) mit Melanie Ludwig und Schirin Jäger (hinten von rechts) sowie Wolfram Junker (hinten links). Zum Termin gesellte sich außerdem noch Timo Kallweit, der ebenfalls Experte ist und von den Rotenburger Werken kommt.

Collagen-Foto rechts oben: Das Experten-Team Thomas Amling, Uwe Bellmann und Helga Früchtenicht (vorne von rechts) mit Melanie Ludwig und Schirin Jäger (hinten von rechts) sowie Wolfram Junker (hinten links). Zum Termin gesellte sich außerdem noch Timo Kallweit, der ebenfalls Experte ist und von den Rotenburger Werken kommt.

  

Auf die Reise geschickt wird sie vom PETZE-Institut für Gewaltprävention aus Kiel. Wir sind in Rotenburg als Lebenshilfe Rotenburg-Verden als Kooperationspartnerin mit im Boot. Unsere Kollegin Melanie Ludwig von unserer systemischen Beratung LUPO war maßgeblich daran beteiligt, dass die Ausstellung an der Wümme Station macht. Sie hatte Informationen darüber bereits vor Jahren im Internet gefunden und hatte sich die Ausstellung 2019 live in Berlin angeschaut. Innerhalb der Lebenshilfe regte sie an, das Ganze nach Rotenburg zu holen. Und weil es Sinn macht, sich mit anderen zu vernetzen, entstand dafür die Idee einer Kooperation. Daher sind nun zusammen mit uns auch die Wildwasser-Beratungsstelle des Diakonischen Werkes, die Rotenburger Werke und die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt an Bord. Und so gelang es, die Ausstellung – durch Corona zeitlich etwas verzögert – zusammen in die Kreisstadt zu holen.

Gemeinsam schauten sich nun Melanie Ludwig, unser Mitarbeiter Wolfram Junker sowie Schirin Jäger (Geschäftsleitung Wohnen & Leben) die Präsentation im Ratssaal an. Ebenfalls dabei: Experten und Expertinnen. Genau zu diesen wurden nämlich Menschen geschult. In unserem Fall sind das vom Ambulant Betreuten Wohnen Verden Helga Früchtenicht, Thomas Amling und Uwe Bellmann (sowie Sabine Früchtenicht von der CAFESITObar und unsere Frauenbeauftragte Janka Löwe, die beim Termin aber nicht dabei waren). Sie sind oft in der Ausstellung anwesend, erklären gern die Stationen und sprechen mit den Besuchern und Besucherinnen. Mit viel Engagement und Einfühlungsvermögen bringen sie sich auf diese Weise ein, um die Inhalte der Ausstellung zu vermitteln.

Menschen mit Behinderung sind häufiger als andere Menschen von sexualisierter Gewalt betroffen. Außerdem wurde ihnen ihre eigene sexuelle Selbstbestimmung lange nicht zugestanden – obwohl sie ihnen rechtlich zusteht. Trotzdem bleibt das oft ein Tabu-Thema. An verschiedenen Themeninseln gibt es Erklärungen mit verständlichen Texten und Bildern. Und oft gibt es auch die Möglichkeit, interaktiv mitzumachen – etwa bei der Bewertung verschiedener Aussagen. Darf ich mich nackt in der Disco ausziehen? Dürfen sich zwei Männer küssen? Darf ich andere heimlich fotografieren? Nur einige von vielen Fragen beziehungsweise grafischen Aufarbeitungen. Und wie sehen eigentlich der weibliche und der männliche Körper nackt aus? Zudem dreht sich eine Station um Gefühle, eine andere um Beziehungen und um die Frage: An wen kann ich mich wenden, wenn ich Hilfe brauche?

Mit Hilfe eines Audio-Geräts (vor Ort vorhanden) können alle Texte auch angehört werden. Viele Bewohner und Bewohnerinnen sowie Beschäftigte der Lebenshilfe, aber auch Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen waren bereits vor Ort. Die Ausstellung ist noch bis 27. Oktober im Ratssaal zu sehen, montags bis freitags von 9 bis 13 Uhr und 15 bis 19 Uhr sowie samstags von 10 bis 14 Uhr (sowie nach Absprache). Der Besuch der Ausstellung steht natürlich allen interessierten Bürgern und Bürgerinnen offen. Wer Fragen hat (auch im Nachhinein), kann sich gerne an unsere Kollegin Melanie Ludwig wenden, per Mail an beratung(at)LhRowVer.de. Sie macht darauf aufmerksam, dass auch noch Workshop-Plätze frei sind.

Weitere Fotos der Ausstellung sowie der Eröffnung sehen Sie auf unserer Facebook-Seite.

(Oktober 2022; Text und Fotos: Lebenshilfe Rotenburg-Verden / Wibke Woyke)

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