Blick in den Arbeitsalltag der Werkstätten

CDU-Delegation des Landtags zu Gast bei uns

ROTENBURG. Wie sehen Ausstattung, Arbeitsalltag und Abläufe einer Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) aus und welche Herausforderungen und Wünsche gibt es? Darüber informierten sich sozialpolitische Mitglieder der niedersächsischen CDU-Landtagsfraktion bei einem Besuch bei der Lebenshilfe Rotenburg-Verden. Am Standort der Wümme-Aller-Werkstätten im Westerholzer Weg in Rotenburg nahmen die Delegierten an einem Rundgang teil und schauten sich die Einrichtung an.

 

Gäste und Gastgeber beim Gruppenfoto im Außenbereich der Lebenshilfe Rotenburg-Verden.

Gäste und Gastgeber beim Gruppenfoto im Außenbereich der Lebenshilfe Rotenburg-Verden.

 

Eike Holsten, der für den hiesigen Wahlkreis im Landtag vertreten ist, sowie seine politischen Kollegen und Kolleginnen wurden vor Ort empfangen von Dr. Marc Brockmann (Geschäftsführer Lebenshilfe Rotenburg-Verden), Jörn Steppat (Geschäftsleitung Bildung & Arbeit) und Siegmar Sayk (Betriebsstättenleitung Westerholzer Weg). Außerdem mit dabei: Sascha Bögershausen, Vorsitzender des Werkstattrates. Er übernahm die Führung der Gäste. Zu jenen zählte übrigens auch Anja Rinck, die seit gut einem Jahr als Geschäftsführerin der „Landesarbeitsgemeinschaft Arbeit | Bildung | Teilhabe Niedersachsen“ im Amt ist.

Während des Rundgangs gab es Einblick in die verschiedenen Gruppen und Tätigkeiten – etwa in die Verpackung und Konfektionierung, den Lettershop und die DruckWerkStadt, die Tischlerei und Schlosserei. Siegmar Sayk betonte dabei unter anderem die Win-Win-Situation – verlässliche Auftragsabwicklung durch die Lebenshilfe auf der einen Seite, die wiederum andererseits durch die Auftraggeber ein breites Spektrum an Beschäftigung unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade bieten kann, um Fähigkeiten und Interessen der Beschäftigten zu erhalten und zu fördern.

Im Anschluss sprachen Gäste und Gastgeber über verschiedene Themen. Vor welchen Herausforderungen stehen die Werkstätten? Was kann die Politik tun, um zu helfen, diese zu meistern? Auf den Tisch kamen unter anderem der hohe Bürokratieaufwand, die Höhe der Werkstattlöhne und die Auftragslage – aber auch der mögliche Sprung der Beschäftigten auf den allgemeinen Arbeitsmarkt. Mittlerweile sind in den Reihen der Lebenshilfe Rotenburg-Verden vier Jobcoaches angestellt, die sich in den Landkreisen Rotenburg und Verden beispielsweise um Themen wie Außenarbeitsplätze, Zuverdienste, Budget für Arbeit und Praktika kümmern. Die Jobcoaches sind Bindeglied: Sie pflegen engen Kontakt zum allgemeinen Arbeitsmarkt und stehen sowohl dem Mitarbeiter und der Mitarbeiterin als auch dem Unternehmen dauerhaft und zuverlässig als Ansprechperson zur Verfügung.

Kritische Anmerkungen gab es ebenso. Dr. Marc Brockmann merkte an, dass die Werkstätten wieder heraus müssten aus einem ständigen öffentlichen Rechtfertigungszwang. Und Jörn Steppat gab den Gästen mit auf den Weg, dass Menschen mit Behinderung oft politisch vergessen würden – eine Erfahrung, die man unter anderem in Entscheidungen während der Corona-Phase miterlebt habe. Eine Herausforderung für die Zukunft sei, dass es bei den Beschäftigten und Bewohnern und Bewohnerinnen mehr und mehr sozial-emotionalen Förderbedarf gebe. Und auch der Arbeitsmarkt habe sich stark verändert, um Fachkräfte sowie Auszubildende zu gewinnen.

Eike Holsten dankte im Namen der Gäste für die Möglichkeit des Einblicks und für das offene Gespräch. Ein Dank, den Dr. Marc Brockmann gern erwiderte.

(Januar 2023; Text & Foto: Lebenshilfe Rotenburg-Verden/Wibke Woyke)

  

Mehr Neuigkeiten über die Lebenshilfe Rotenburg-Verden gibt es im Bereich Aktuelles.

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