Vom Berufsbildungsbereich ins sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnis
VERDEN. Morgens gern zur Arbeit gehen, wissen, dort gebraucht zu werden und Teil eines tollen Teams zu sein – genau das, was sich Christin Vista gewünscht hatte, ist Realität geworden. Seit 1. September ist die 31-Jährige beim Trinkwasserverband Verden beschäftigt. Das Besondere: Christin Vista kommt aus dem Berufsbildungsbereich der Lebenshilfe Rotenburg-Verden und ist die Erste, die von dort direkt den Sprung in ein reguläres sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis geschafft hat. Ein großer Erfolg!
Dass dieser Übergang so gut funktioniert hat, freut nicht nur Christin Vista selbst, sondern ebenso Stefan Hamann (Geschäftsführer des Trinkwasserverbands Verden) sowie Dietmar Teubert, seines Zeichens Wasserwerker, der mit der 31-Jährigen ein Team bildet. Tag für Tag sind sie gemeinsam unterwegs, um ihre Aufgaben zu erledigen. Doch wie kam es überhaupt zur Zusammenarbeit? Im Berufsbildungsbereich der Lebenshilfe in Kirchlinteln hatte Christin Vista begonnen, doch schnell kristallisierte sich aufgrund ihrer Stärken heraus, dass sie noch mehr leisten kann und will. Marco Schwandt, Jobcoach bei der Lebenshilfe Rotenburg-Verden, hielt Ausschau nach entsprechenden beruflichen Möglichkeiten und suchte das Gespräch mit Stefan Hamann. Der zeigte sich aufgeschlossen und so startete Christin Vista nach ihrem Bewerbungsgespräch zunächst ein Praktikum, blieb anschließend über die Möglichkeit des externen Berufsbildungsbereichs weiter an Bord. Und danach? Eine Frage, die gemeinsam mit Stefan Hamann geklärt wurde und so kam es zur Lösung: Die 31-Jährige startete direkt in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis. Doch nicht nur das „Ja“ aus dem Haus des Trinkwasserverbands machte das möglich, sondern entscheidend ein Bundesförderprogramm, das mit dem Titel „Budget für Arbeit“ überschrieben ist. Das gibt es bereits einige Jahre, wurde aber im Rahmen des neuen Bundesteilhabegesetzes angepasst, um gesetzliche Regelungen für Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen mit Beeinträchtigungen zu verbessern. Potenzielle Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber wie auch potenzielle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit Unterstützungsbedarf sollen bei Bewerbungs- und Einstellungsverfahren wechselseitig ermutigt werden. Menschen mit Beeinträchtigungen bekommen die Möglichkeit, ihren Lebensunterhalt durch Arbeit zu verdienen, die in einem inklusiven und für sie zugänglichen Arbeitsmarkt frei gewählt wird. Ziel des Budgets für Arbeit ist es also, Beschäftigungsalternativen zur Werkstatt zu erleichtern.
Marco Schwandt steht weiter als Ansprechpartner zur Verfügung und ist quasi Bindeglied zwischen Christin Vista und dem Betrieb. Mit Dietmar Teubert hat Christin Vista übrigens einen äußerst erfahrenen Kollegen an der Seite, der schon 29 Jahre beim Trinkwasserverband beschäftigt ist. Gemeinsam sind sie unterwegs, kümmern sich etwa im Besonderen um pflegerische Tätigkeiten der Außenanlagen. Genug zu tun gibt’s immer. Und auch ansonsten wird Christin Vistas helfende Hand im Unternehmen geschätzt und sie lernt so Stück für Stück alle Prozesse kennen. Dass ihre Arbeit von Bedeutung für den Trinkwasserverband ist, betont Stefan Hamann. „Wir brauchen Frau Vista als Mitarbeiterin, sie erfüllt wichtige Aufgaben.“ Und auch Christin Vista ist zufrieden, kommt Tag für Tag gern zur Arbeit: „Das Team hat mich sehr gut aufgenommen.“ Ein Gewinn also für beide Seiten.
(Text und Foto: Lebenshilfe Rotenburg-Verden/Wibke Woyke)
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