Zuverdienst-Angebot im Gemeinde- und Begegnungszentrum St. Nikolai
VERDEN. „Hier sind alle wirklich sehr nett“, sagt Elke Schmidt und lächelt. Die 59-Jährige übernimmt seit Mai verschiedene Aufgaben im Gemeinde- und Begegnungszentrum St. Nikolai am Plattenberg in Verden – und zwar im Rahmen eines Zuverdienst-Angebots. Betreut wird Elke Schmidt dabei von Alexandra Schierholz, die zum Jobcoaching-Team der Lebenshilfe Rotenburg-Verden zählt.
Worum geht es beim Zuverdienst-Angebot? Teilhabe am Arbeitsleben strukturiert den Tag und stärkt das Selbstwertgefühl. Darüber hinaus sorgt sie für regelmäßigen Sozialkontakt. Das Zuverdienst-Angebot stellt eine Leistung zur Teilhabe am Arbeitsleben dar und ist ein niedrigschwelliges Angebot zur beruflichen Rehabilitation psychisch erkrankter Menschen und schafft neue Perspektiven. Im Rahmen des Zuverdiensts arbeiten sie mindestens zehn Stunden in der Woche, aber nicht mehr als 15. Genau so hat es Elke Schmidt bereits im Kindergarten Grashüpfer gemacht. Ein Arbeitsplatz, an dem sie sich generell wohlfühlte, trotzdem reifte nach einiger Zeit der Wunsch nach einem Wechsel und einer neuen Aufgabe. Gemeinsam mit den Jobcoaches der Lebenshilfe Rotenburg-Verden wurde nach einer Alternative gesucht – und schließlich fiel der Blick auf das Gemeinde- und Begegnungszentrum St. Nikolai. Elke Schmidt, die schon lange in Verden lebt, war einigen in der Gemeinde bereits bekannt und so wurde in einem ersten Kontakt erst einmal gefragt, ob es eine Möglichkeit geben könnte, einen Platz für das Zuverdienst-Angebot zu schaffen. Die Signale waren von Beginn an überaus positiv – und so wurde die Zusammenarbeit schließlich besiegelt.
Zwischen zehn und 15 Stunden in der Woche ist Elke Schmidt nun im Gemeinde- und Begegnungszentrum zu Gast. Ihre Hauptansprechpartnerinnen sind Marie Cordes, die hauptamtlich im Zentrum arbeitet und für die Koordination verantwortlich zeichnet, sowie Sandra Bysäth, die aktuell eine Projektstelle innehat. Mit dem Beginn der Zusammenarbeit wurde gemeinsam geschaut: Welche Aufgaben kann Elke Schmidt übernehmen, wo ist Bedarf, was ist möglich? „Wir brauchen immer eine helfende Hand und freuen uns daher, dass Elke Schmidt da ist“, berichtet Marie Cordes. Was in der jeweiligen Woche anliegt, kann Elke Schmidt zum einen auf einem Plan lesen, der im Büro des Zentrums für sie aushängt. Zum anderen gilt es außerdem, mit offenen Augen selbst durch das Gemeinde- und Begegnungszentrum zu gehen, um eigenständig kleine Aufgaben zu finden. Und so sind ihre Tätigkeiten sehr unterschiedlich und reichen beispielsweise vom Vorbereiten der Räume für Veranstaltungen über das Stellen frischer Blumen auf den Altar und das Mitnehmen von Post zum Briefkasten bis hin zum Einräumen von Schränken in der Küche. Einmal monatlich backt sie gern einen Hefezopf für eine regelmäßige Frühstücksrunde – und das Backwerk kommt bei allen Beteiligten sehr gut an. Elke Schmidt bastelt außerdem gern und lässt ihre kreative Ader daher vor Ort mit einfließen. Wie die Wochenstunden eingesetzt werden, hängt ein wenig auch von anstehenden Veranstaltungen ab. Elke Schmidt kann ihre Stunden also nach Absprache passend einsetzen.
„Elke ist inzwischen so etwas wie die gute Seele des Hauses“, erklären Marie Cordes und Sandra Bysäth – und Elke Schmidt nimmt die Rolle gern ein. Sie fühlt sich wohl im Team und hat nicht nur Lob von ihren beiden Ansprechpartnerinnen bekommen, sondern beispielsweise auch vom Pastor sowie vom Kirchenvorstand. Und das freut sie sehr.
Finanziert wird das Ganze vom Landkreis Verden. Für das Jobcoaching-Team der Lebenshilfe Rotenburg-Verden ist es die erste Zusammenarbeit mit dem Gemeinde- und Begegnungszentrum und Alexandra Schierholz ist froh über diese Möglichkeit der Kooperation. Im Rahmen des Zuverdienst-Angebots hat dort sogar noch eine zweite Person einen Platz gefunden.
(November 2022; Text und Foto: Lebenshilfe Rotenburg-Verden/Woyke)
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