ROTENBURG (April 2024). Trauerbegleitung für Menschen mit Behinderungen – so lautete das Thema eines Fachtags für Fach- und Führungskräfte der Eingliederungshilfe in den Räumen der Auferstehungskirchengemeinde in Rotenburg. Die Veranstaltung führte der Landesstützpunkt Hospizarbeit und Palliativversorgung Niedersachsen gemeinsam mit der Lebenshilfe Rotenburg-Verden durch und sie wurde durch das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung bezuschusst. Die Leitung übernahmen Melanie Ludwig seitens der Lebenshilfe Rotenburg-Verden und Elke Schick vom Landesstützpunkt.
„Es war eine sehr erfolgreiche Veranstaltung mit rund 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmern“, bilanziert Melanie Ludwig, die sich bei der Lebenshilfe Rotenburg-Verden um das systemische Beratungsangebot LUPO kümmert und in diesem Zusammenhang das Thema Trauerarbeit als einen Schwerpunkt im zweiten Förderzeitraum des Projekts gelegt hat. Während des genannten Fachtags gab es Vorträge und Workshops. Zum Start war Dr. Marc Brockmann, Geschäftsführer der Lebenshilfe Rotenburg-Verden für ein Grußwort zu Gast, in dem er die Bedeutung von Trauerbegleitung für die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen herausstellte. Es folgte der erste Impuls-Vortrag von Raphaela Pietryga und Dagmar Peters-Lohmann vom St.-Vitus-Werk in Meppen, die das Projekt „Zu guter Letzt“ vorstellten. In dessen Rahmen vermitteln die Seelsorgerin Peters-Lohmann und die GVP-Gesprächsbegleiterin Pietryga ganzheitliches Wissen über palliative Versorgung an die Mitarbeitenden des St.-Vitus-Werks. Bestatterin Sabine Bente war ebenfalls Gast des Fachtags und berichtete über ihre Arbeit und die Wichtigkeit von Abschiedsritualen für den Umgang mit Trauer.
Nach der Mittagspause wurde das Programm fortgesetzt. Mareike Dißmeier berichtete zu den Ergebnissen des Forschungsprojekts „PiCarDi – Palliative Versorgung und hospizliche Begleitung von Menschen mit geistiger und schwerer Behinderung“. Teil des Projekts, das an drei Standorten in zwei Phasen von 2017 bis 2023 durchgeführt wurde, waren Interviews mit Beschäftigten in der Eingliederungshilfe und Vertretungen von Bewohnerinnen und Bewohnern zu ihren Bedürfnissen im Umgang mit dem Lebensende. Die Ergebnisse belegen, so die Aussage, „wie wichtig die Reflexion über die Themen Tod und Sterben und die Entwicklung von Konzepten für die Inklusion in der Eingliederungshilfe ist“.
Bastelmaterial, Reflexionsübungen, Grundlageninformationen über Trauer, Literaturempfehlungen und Impulse für Methoden gab es beim Workshop von Stephanie Witt-Loers. Die Autorin von neun Büchern zum Thema Trauer legt einen Schwerpunkt darauf, niedrigschwellige Angebote zu machen. Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern schenkte sie zum Ende des Workshops einen handgemachten Teddy der „Initiative Trostteddy“. Diese unterstützt mit ihren Puppen und Teddys Einrichtungen, die sich für Hilfebedürftige einsetzen.