Bisheriger Eindruck? Daumen hoch!

Federico Enriquez Blanco aus Argentinien ist im Haus für Kinder im Einsatz

ROTENBURG. Jede Menge Trubel in unserem Haus für Kinder an diesem Morgen. Einige der Lütten frühstücken, andere spielen ausgelassen, ein Mädchen sucht ihre Puppe, ein Junge klopft von draußen an die Glastür. Und mittendrin: ein junger Mann aus Argentinien. Federico Enriquez Blanco ist zurzeit im Rahmen eines Freiwilligendienstes bei uns im Haus für Kinder zu Gast und unterstützt das Team. Ein großer Sprung für den 18-Jährigen von der Metropole Buenos Aires ins ganz andere Leben der Kleinstadt Rotenburg. Doch er hat sich bereits gut eingelebt – nicht nur aufgrund des Kollegiums, sondern auch mit Hilfe seiner Gastfamilie.

Federico Enriquez Blanco bleibt noch bis Februar 2022 im Rahmen eines Freiwilligendienstes in Deutschland und arbeitet im Haus für Kinder

Hintergrund seines Aufenthaltes ist das Projekt Süd-Nord-Freiwillige, bei dem die Lebenshilfe Rotenburg-Verden 2021 gern als Einsatzort mitmacht – und zwar erstmals. Eine neue Erfahrung für alle also. Eine Organisation in Hermannsburg trägt die Gesamtverantwortung fürs Gelingen des Freiwilligendienstes in Deutschland. Über die verbundene argentinische Partnerorganisation IERP (Iglesia Evangélica del Río de la Plata) wurde Federico schließlich an die Wümme vermittelt. Eigentlich sollte er bereits im Februar kommen, doch die weltweite Corona-Situation verzögerte die Anreise. Nun aber ist er seit rund zwei Monaten im Lande.

Im Haus für Kinder wurde er herzlich aufgenommen und lernt zum einen den beruflichen Alltag der Einrichtung kennen. Federico ist voll in die Einsatzstelle integriert. Spielen, basteln, den Kindern der Elefantengruppe Hilfestellung leisten – nur einige der Aufgaben, die Tag für Tag auf ihn zukommen können. Aber zum anderen soll der 18-Jährige selbstverständlich ebenso das Leben, die Kultur und Freizeit in Deutschland erleben. Untergebracht ist er bei der Familie eines Lebenshilfe-Mitarbeiters in Waffensen – und auch da ist einiges los, denn vier Kinder gehören zur Familie. Eigentlich ist Federico Einzelkind. Und wie ist es, nun quasi vier neue Geschwister zu haben? „Schön“, sagt er und lacht.

Nicht nur Federico profitiert von seinem Aufenthalt in Deutschland, auch für die Lebenshilfe ist sein Aufenthalt eine Bereicherung, wie Lebenshilfe-Geschäftsführer Dr. Marc Brockmann betont. Federicos freundliche Art, seine Arbeit mit den Kindern, der Einfluss einer neuen Kultur – alles positive Aspekte. Sprachlich gesehen lernt Federico Tag für Tag hinzu. Und beim Termin mit Presse, der er im Interview von sich erzählt, geht es irgendwie per Mix aus Deutsch, Englisch und Spanisch. Übrigens wurde Federico durch seinen Onkel auf die Möglichkeiten eines Freiwilligendienstes im Ausland aufmerksam gemacht. Familie und Freunde haben ihn ermutigt, die Chance zu nutzen, die sich für ihn ergab. Auf seiner Wunschliste stand die Arbeit mit Kindern ganz oben. Macht es denn nun so viel Spaß, wie er es sich vorgestellt hat? „Daumen hoch“, zeigt er an. Und wieso hat er sich überhaupt für das Projekt entschieden? „Es ist eine große Möglichkeit für mich, neue Kulturen und Menschen kennenzulernen, dabei anderen zu helfen und mir gleichzeitig Zeit zu geben, zu sehen, was ich später beruflich tun kann.“ Und auch eine Persönlichkeitsentwicklung verspricht er sich davon. Ob er später zu Hause auch in die Arbeit mit Kindern einsteigt, in die Sozialarbeit geht oder erst einmal an die Universität wechselt – all das ist noch offen. Erst einmal ist der 18-Jährige froh, im Haus für Kinder gut aufgenommen worden zu sein. Heimweh? Ja, gibt er zu, Freunde und Familie vermisst er zwar ab und an, aber immerhin ist es heutzutage leicht, Kontakt zu halten, etwa per Facetime und WhatsApp. Bis Februar 2022 wird er nun in Rotenburg bleiben.

(Juli 2021 – Text und Foto: Lebenshilfe Rotenburg-Verden/Wibke Woyke)

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Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit & Social Media