ROTENBURG (Juni 2023). Sehr aufmerksam haben wir die örtliche mediale Berichterstattung rund um die in Kürze geplante sanierungsbedingte Sperrung der Aufzüge am Bahnhof in Rotenburg (Wümme) verfolgt. Bisher sind wir davon ausgegangen, dass sich alle Beteiligten schnell auf eine barrierefreie Ausführung der Arbeiten verständigen. Dies scheint aber leider nicht der Fall zu sein. Daher haben wir ebenfalls eine Stellungnahme an die Stadt Rotenburg gesendet, die diese an die Deutsche Bahn AG weiterleitet.
In der Berichterstattung wird von einer halbjährigen Sperrung der Aufzüge gesprochen – dagegen protestieren wir aufs Schärfste. Mit der Langzeitsperrung der Aufzüge werden Menschen mit Gehbeeinträchtigungen ihrer uneingeschränkten Bewegungsfreiheit und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben beraubt – schließlich sind die für den Nahverkehr maßgeblichen Gleise 4 und 5 für sie nicht ohne Aufzug erreichbar.
Das gilt zum einen für private Aktivitäten unserer Bewohnerinnen und Bewohner sowie Beschäftigten, zum anderen aber auch für die, die von uns als Lebenshilfe Rotenburg-Verden organisiert werden – seien es beispielsweise diverse Ausflüge und Urlaubsfahrten. Diese Aktivitäten, die Mobilität – insbesondere auch mit der Bahn – voraussetzen, sind maßgeblich für die Lebensqualität.
Dass Sanierungsbedarf an den Aufzügen besteht, ist unstrittig – es kann aber nicht auf Kosten der Menschen gehen, die körperliche Beeinträchtigungen haben.
Im Übrigen sind natürlich auch Menschen ohne Beeinträchtigung betroffen – etwa Pendler und Pendlerinnen, die im Zug ihr Fahrrad dabei haben, um innerhalb der Stadt an ihren Arbeitsort zu fahren. Auch für sie bedeutet die Sperrung eine Einschränkung – wenn auch geringer als für Menschen mit Gehbeeinträchtigung.
Wir hoffen, dass die Stadt Rotenburg den Druck nach einer Lösung auf die Deutsche Bahn AG aufrechterhält. Gleiches gilt ebenso für unseren Wahlkreis zuständige Politiker und Politikerinnen.
Unsere Bewohnervertretung sowie der Werkstattrat haben das Thema ebenfalls auf dem Zettel und werden sich demnächst nochmals die Lage vor Ort anschauen.