Auto drei Wochen lang ein Tabu

Unser Kollege Christopher Rihm war Stadtradel-Star in Rotenburg

ROTENBURG (Juni 2024). Das Stadtradeln 2024 in Rotenburg ist Geschichte – und wieder war ein Team der Lebenshilfe Rotenburg-Verden mit am Start. Auf den Sattel stieg auch unser Kollege Christopher Rihm (Leitung Kindertagesstätte Haus für Kinder). Er war als sogenannter Stadtradel-Star an Bord. Was bedeutet das und wie hat er die drei Wochen erlebt?
Unser Kollege Christopher Rihm war aber nicht nur beim dreiwöchigen Stadtradeln auf dem Sattel unterwegs – für ihn gehört das Radfahren sowieso zum Alltag.

Zuerst aber noch zur Leistung der Mannschaft: Im Team „Bewegte Lebenshilfe“ traten 27 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die Pedale und brachten es gemeinsam auf 4.997 Kilometer. Gratulation zur Leistung! In der Gesamtwertung kommt das Team dabei bei knapp 100 Mannschaften auf den 17. Platz.

Unser Kollege Christopher Rihm war aber nicht nur beim dreiwöchigen Stadtradeln auf dem Sattel unterwegs – für ihn gehört das Radfahren sowieso zum Alltag. Trotzdem heißt es für die Stadtradel-Stars: Drei Wochen dürfen sie kein Auto von innen sehen, geschweige denn fahren. Deswegen zögerte Christopher Rihm auch erst, als ihn sein Freund Robert Kleemann (selbst Stadtradel-Star) überzeugen wollte, den Autoschlüssel komplett zur Seite zu legen. Denn schließlich wohnt Christopher Rihm im ländlichen Bereich – konkret: Kirchwalsede – und die Kinder müssen in die weiter entfernte Kita in Kirchlinteln. Und zurück. Kurz vor Meldeschluss zur Aktion tagte daher der Familienrat, ob und wie das Ganze funktionieren könnte. Schließlich das Ergebnis: Grünes Licht, Christopher Rihm wird die drei Wochen aufs Auto verzichten – es wird hinzubekommen sein.

In der ersten Aktionswoche stand allerdings gleich Urlaub an und so entfielen die Kilometer zur Arbeitsstätte und zurück in der Bilanz. „Dafür bin ich aber ein paar Touren gefahren, zum Beispiel mit meiner Frau und den Kindern, aber auch alleine und mit Freunden. Knapp 300 Kilometer sind so in der ersten Woche zusammengekommen“, berichtet er. Und dann stand da noch ein größerer Einkauf an, der zeigte: Komplett aufs Auto zu verzichten – also generell für immer in der ganzen Familie -, würde nicht gelingen. Im Urlaub standen nämlich Renovierungsarbeiten an sowie Arbeiten im Garten – und dafür musste Material aus dem Baumarkt her. Und so fuhr dann Christopher Rihms Frau mit dem Auto zum Baumarkt. „Die Ladung von knapp über einer halben Tonne wäre dann wohl doch etwas viel fürs Rad gewesen… Einen kleineren Einkauf konnte ich aber doch noch mit dem Rad erledigen“, berichtete unser Kollege, der die Strecke selbst zum Baumarkt natürlich nicht mit im Auto, sondern auf zwei Rädern erledigte und sich vor Ort mit seiner Frau traf. „Alles in allem stellte die erste Woche keine größere Herausforderung dar, auch wenn ich auf ein paar Sachen verzichten musste – wie etwa die Kinder in die weiter entfernte Kita zu bringen.“

Auch die zweite Woche lief problemlos. Sein Stadtradel-Star-Kollege Robert Kleemann hatte einen Platten am Fahrrad, doch eine Lösung wurde schnell gefunden. Für Christopher Rihm standen dann wieder die Fahrten mit dem Rad zur Dienststelle in Rotenburg an – 25 Kilometer. Die er aber auch außerhalb der Stadtradel-Aktion mit dem Fahrrad absolviert. Für Freizeitfahrten blieb in Woche zwei berufsbedingt wenig Zeit. Und doch gab es ein Highlight: „An dem Freitag bin ich nach Feierabend direkt von der Arbeit gestartet. Der Großteil der Tour war wirklich schön. Es ging vom Mühlenende in Rotenburg über den Sternenweg in die Ahe und durch das Naturschutzgebiet weiter nach Waffensen. Von dort aus rüber ins Rotenburger Industriegebiet und ein Stück parallel zum Flugplatz. Nach dem Gelände der Kaserne ging es dann zum ersten Mal richtig in den Wald. Tolle Wege mit wechselndem Untergrund. Danach ging es über kleinere Orte nach Lauenbrück auf einen Campingplatz. Mir ist bei der Planung solcher Touren wichtig, stark befahrene Straßen zu meiden und hauptsächlich Nebenstraßen zu benutzen.“

Woche drei: Ein platter Fahrradreifen auch für unseren Kollegen – ein kurzer Abstecher zu „Vento“ brachte die Lösung. Und so ging die Aktion zu Ende, drei Wochen „wie im Flug vergangen“. Bilanz? 664 Kilometer. Es geht generell ohne Auto, wie Christopher Rihm sagt – aber eben mit Abstrichen. Stichwort: Wege mit den Kindern zurücklegen oder auch größere Einkäufe erledigen. Und so setzt unser Kollege natürlich auch weiter auf sein Rad. „Ich fahre fast täglich und das quasi unabhängig vom Wetter. An einem guten Tag verbringe ich mehr Zeit auf den Sattel als am Handy. Mein Fahrrad ist für mich Entschleunigung und Geschwindigkeitsrausch zugleich. Klar, Rückenwind ist besser als der ständige Gegenwind in unserer Region – aber Wind formt ja den Charakter und wird auch liebevoll als Berge des Nordens bezeichnet. Meine Motivation, alles was möglich ist, mit dem Rad zu bewältigen ist ungebrochen.“

In diesem Sinne: Alle rauf aufs Rad! Übrigens: Das „Radel-Klima“ in unserem Haus für Kinder sei sehr gut, wie Christopher Rihm berichtet. Viele Kolleginnen und Kollegen nutzen das Jobrad-Angebot des Unternehmens und sind viel auf dem Sattel unterwegs.

(Text/Foto: Lebenshilfe Rotenburg-Verden / Wibke Woyke)

  

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